Der MBA, Master of Business Administration, ist ein akademischer Grad, der durch ein postgraduales Studium erworben wird. Das Studium zielt darauf ab, dass alle Bereiche und Funktionen des Managements abgedeckt werden können. In erster Linie richtet sich der Masterstudiengang an Personen, die Managementpositionen oder höhere Ämter im Öffentlichen Dienst anstreben, Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler, Juristen, aber auch Mediziner.
Anbieter von Masterstudien sind nicht nur Staatliche Universitäten, sondern auch Privatuniversitäten und außeruniversitäre Einrichtungen. Um die Qualität der Ausbildung zu sichern, müssen sich alle nicht staatlichen Anbieter einem Akkreditierungsverfahren unterziehen, das in Österreich von der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria durchgeführt wird. Doch auch staatliche Universitäten lassen sich nicht selten freiwillig akkreditieren.
Ranking der Anbieter in Wien, Linz und Graz
An der Wirtschaftsuniversität Wien sind aus diesem Grund etwa verschiedene Programme der Executive Academy akkreditiert. Aber auch die LIMAK in Linz, die Montanuniversität Leoben, Programme des Continuing Education Centers an der TU Wien sowie des international Management Centers der Universität Graz haben sich Akkreditierungsverfahren unterzogen. Akkreditiert sind aber neben Studiengängen an anderen universitären Einrichtungen auch der MBA-Studiengang der FH Wien und Programme der Donauuniversität Krems.
Anliegen der vielen Anbieter von MBA-Studiengängen ist, die Qualität ihrer Ausbildungsprogramme unter Beweis zu stellen, nicht nur durch Akkreditierungen. Das Anliegen hat Geschichte, internationale Geschichte. Schon längst führen Medien, wie die Financial Times, The Wall Street Journal oder The Economist Rankings unter den Studieneinrichtungen durch. Auch wurde für die Anbieter von MBA-Studiengängen in Österreich eine Rangliste erstellt, bewertet und gereiht durch das Industriemagazin.
Donau-Universität erstmals ganz vorne
Das MBA-Ranking durch das Industriemagazin stellt neben den Akkreditierungen eine Orientierungshilfe in der Vielzahl der Angebote für MBA-Studiengänge dar. Es versteht sich, dass sich die Qualität der Ausbildung der einzelnen Studieneinrichtungen unterschiedlich zeigt. Wie weit sich die Unterschiede jedoch in einem Ranking niederschlagen, hängt von der Fragestellung ab. Für Entscheidungsträger in Personalfragen ist die Frage, wo das Masterstudium absolviert worden ist, zwar eine wichtige, doch längst keine zentrale Frage geworden. Für das Industriemagazin-Ranking wurden 151 Führungskräfte und Personalentscheider aus den jeweils 100 umsatzstärksten Firmen pro Bundesland zu Bekanntheit und Image der einzelnen Anbieter befragt.
Das Resultat überraschte, denn in der Gesamtbewertung konnte die Donauuniversität Krems zum ersten Mal dem Seriensieger Executive Academy der WU Wien den ersten Rang streitig machen. Auf Rang Drei kam das MCI Management Center Innsbruck zu liegen, gefolgt von der LIMAK Austrian Business School und der Montanuniversität Leoben. Die Donau-Universität führt auch bei den Antworten zum Bekanntheitsgrad, wobei sie mit 89,4 Prozent vor der Montanuniversität Leoben mit 85,4 Prozent und der Executive Academy an der WU Wien mit 82,1 Prozent liegt. Von den befragten Führungskräften konnten ebenfalls 35,6 Prozent die Donauuniversität empfehlen.
Bei den Empfehlungen schob sich die WU Wien, von 30,8 Prozent empfohlen, auf Rang Zwei vor, dahinter das MCI Innsbruck, für das 16,4 Prozent Empfehlungen aussprachen. Es wurde, außerhalb des Rankings, auch die Frage gestellt, ob ein MBA-Abschluss bei der Personalauswahl relevant sei. Für die Mehrheit der Befragten ist ein erfolgreich absolvierter MBA-Abschluss ein Entscheidungskriterium. Die Wahl fiele eher auf einen MBA, als einen Mitbewerber mit derselben akademischen Ausbildung jedoch ohne Masterstudium.
Rankings nicht unumstritten
Sind Akkreditierungen zwar einerseits ein wesentliches Qualitätsmerkmal, halten nur rund 15 Prozent der befragten Führungskräfte sie für wichtig. Im Rahmen der Akkreditierungsverfahren wird jedoch, im Gegensatz zu einem Ranking, nach exakt definierten, internationalen Standards überprüft, ob die qualitativen Mindestanforderungen erfüllt werden, sowohl von den Anbietereinrichtungen als auch von den Studiengängen. Durchgeführt werden sie von
- EQUIS – dem European Quality Improvement System
- AASCB – der Association to Advance Collegiate Schools of Business
- AMBA – der Association of MB
- im deutschsprachigen Raum auch von FIBAA – der Foundation for International Business Administration Accreditation
Manche Anbieter verfügen je nach Programm über unterschiedliche Akkreditierungen oder können auch mehrere vorweisen. Akkreditierungen sind international anerkannt, Rankings richten sich nach der Art der Befragung und zeigen sich aus diesem Grund nicht unumstritten. Wichtig sei es, so Personalexperten, bei Rankings die Fragestellung genau zu betrachten. Rankings treffen etwa weder eine Aussage hinsichtlich Zugangsbestimmungen oder etwa über eine ausgewogene Theorie-und Praxis-Ausbildung, Kriterien, die sehr wohl jedoch bei Akkreditierungsverfahren ins Gewicht fallen. In der Praxis zeigt sich, dass die Ergebnisse von Rankings wenig Einfluss auf Personalentscheidungen haben. In erster Linie zähle, so Personalexperten, schlicht und einfach der akademische Grad und wo er absolviert wurde.
Der MBA Abschluss hilft bei der Jobsuche
Ob es sich um einen Anbieter aus den letzten Rängen des Rankings handle oder einen Anbieter von den vorderen Plätzen, sei weitgehend irrelevant. Viele Personalleiter geben sogar an, sie seien froh, überhaupt genügend Bewerber zu finden, die etwa eine technische, juristische oder medizinische Ausbildung mit einem MBA-Studiengang kombiniert vorweisen könnten. Im Grunde zähle das erfolgreich absolvierte MBA-Studium, der akademische Grad MBA, bei Personalentscheidungen.
Die Wirtschaft von heute zeigt sich in immer stärker werdendem Maße internationalisiert. Eine logische Folge, dass bei Personalfragen ein internationaler Qualitätstitel, wie MBA, zunehmend wichtiger wird. Die Ausbildung, die Studiengänge, sind international vergleichbar, sie können einheitlich bewertet werden. Akkreditierungsverfahren garantieren die Einheitlichkeit, ein wichtiger Faktor für die industrialisierte Wirtschaft von Heute. Für den Absolventen, den MBA, öffnen sich neue Karrieremöglichkeiten, denn ohne fundiertem Managementwissen, wird kaum jemand eine Managementposition erreichen können, das gilt besonders in international tätigen Unternehmen und für den Öffentlichen Dienst.